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Fachbegriffe erklärt: Packung

Eine Packung bezeichnet die Kombination aus Packgut und Packmittel – also der Ware mit der jeweiligen Umverpackung. Weitere Verpackungsbestandteile wie Packhilfsmittel spielen hier somit ebenfalls eine Rolle.

Grafik - Verpackungsmittel Überblick

Was ist eine Packung?

Im Sprachgebrauch werden die Begriffe Verpackung und Packung gerne synonymverwendet. Das ist aus wissenschaftlicher Perspektive aber nicht richtig. Es handelt sich hierbei um zwei unterschiedlich zu nutzende Begriffe. Denn die Verpackung besteht aus Packmittel und Packhilfsmittel, während Verpackung und Packgut, also das verpackte Produkt, zusammen eben die Packung ergeben.

Verpackung

Bei diesem Begriff bleibt die eigentliche Ware noch außen vor. Die Verpackung bezeichnet etwa eine Faltschachtel (Packmittel), die zusätzlich mit einem Inlay für die Verpackung oder Styroporflocken (Packhilfsmittel) ausgerüstet ist.

Bedruckte Klappschachtel
Faltschachtel mit Inlay

Packung

Die Packung ist dementsprechend der nächste Schritt, in dem die Verpackung mit dem jeweiligen Packgut ergänzt wird. In unserem Beispiel besteht die Packung aus der Faltschachtel mit Inlay aus Wellpappe, das der Ware aus Glas zusätzlich Schutz gibt. 

Im wissenschaftlichen Kontext wird eine Packung dagegen häufig als eine gestaltete Verpackung betrachtet – also als Packungsmaterial, das unter technischen und werblichen Gesichtspunkten verarbeitet wurde. Eine Verpackung stellt demgegenüber lediglich eine technisch-funktionelle Umhüllung von Produkten dar.

Anders ausgedrückt: Die Gesamtheit der Packmittel und Packhilfsmittel stellen die Verpackung dar. Diese hat die primäre Aufgabe, zum einen das Packgut (äußere Sicherheit) und zum anderen Menschen sowie die Umwelt (innere Sicherheit) zu schützen. Hauptsächlich wird eine Verpackung als Umhüllung mehrerer Packungen und als Transportschutz für einen sicheren Transport eingesetzt. Zudem wird sie für aussagekräftige Inhaltsbeschreibungen und Werbung genutzt.

Judith Enger

Kundenberaterin & Verpackungspezialistin
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Packung vs. Verpackung - die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale

Demgegenüber stellt eine Packung die Umhüllung einer Artikel-Verkaufseinheit dar. Ausgehend von der Produktion bis zum letztendlichen Ort des Konsums – bzw. dem Point-of-Sale – gehört sie zum jeweiligen Produkt. Dabei erfüllt die Packung verschiedene Zwecke und Anforderungen:

  • dient dem Transportschutz
  • dient der Verkaufsförderung
  • sorgt für konsumgerechte Mengen
  • kann auch einen eigenen Qualitätsbestandteil darstellen (Wiederverschließbarkeit, etc.)

Beispiel aus der Praxis: Bei einem Päckchen Kaugummis fungiert eine Kunststoffhülle oder eine Faltschachtel als Verpackung für eine oder mehrere Verkaufseinheiten, während die einzelnen Kaugummistreifen selbst zum Produktschutz in ein beschichtetes Papier gewickelt sind. Hier wird dann auch von einer Packung Kaugummis gesprochen

Die DIN 55405 bringt es auf den Punkt:
Packmittel und Packhilfsmittel = Verpackung
Verpackung und Packgut = Packung

Vorsicht Mogelpackung: Warum eine Verpackung falsche Versprechen machen kann

Um größere Füllmengen vorzutäuschen, sind einige Hersteller von Artikeln unterschiedlichster Art äußerst kreativ unterwegs. Dies betrifft etwa besonders den Lebensmittelsektor oder Verpackungen für Kosmetik.

Nicht jede Verpackung als Bestandteil einer Packung ist tatsächlich bis zum Rand gefüllt. In vielen Fällen ist ein gewisser Spielraum aus technischen Gründen notwendig – etwa weil das Volumen des Inhalts schwanken kann.

Bei einer Mogelpackung hingegen erwecken Verpackungen durch Luft bzw. Vakuum, zu große Kartonagen oder zum Beispiel auch doppelte Böden nur den Eindruck besonders großer Füllmengen – ohne eine technische Notwendigkeit dafür. In Wirklichkeit ist die tatsächliche Füllmenge aber geringer. Mit veränderten Packungsgrößen und keinen Kartons nach Maß werden immer wieder auch versteckte Preisanpassungen verbunden. Durch eine andere Inhaltsmenge fallen Erhöhungen nicht so leicht auf.

bedruckte Faltschachteln mit Einstecklasche

Die Verbraucherzentrale fordert diesbezüglich bereits seit Jahren, dass Verpackungen bis zur Naht oder bis zum Rand gefüllt sein sollen. Bislang gibt es keine konkreten gesetzlichen Verbraucherrechte oder Regelungen, die übergroße Verpackungen verbieten. Nach Berechnungen der Verbraucherzentrale könnten strengere Gesetze und Vorschriften dazu führen, Packungen um etwa 27 Prozent schrumpfen zu lassen.

Korrekt dimensionierte Verpackungen können drei Millionen Mülltonnen einsparen

Umgerechnet wäre das ein Volumen von insgesamt 1,4 Millionen gefüllter Mülltonnen. Eine Studie, die vom vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband) in Auftrag gegeben wurde, geht sogar noch einen Schritt weiter. Demnach können in Deutschland nicht nur 1,4 Millionen Mülltonnen pro Jahr eingespart werden, sondern sogar rund drei Millionen Mülltonen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 240 Litern.

Neben Lebensmittel-Packungen lassen sich zudem vor allem bei Kosmetika, Haushaltsreinigern, Waschpulver und Nahrungsergänzungsmittel teilweise viel zu große Umhüllungen finden. Werbe- und Marketingstrategen nutzen hier den Umstand aus, dass die Verbraucher erfahrungsgemäß zu der jeweils größeren Packung greifen.

Zu voluminöse Verpackungen bzw. Packungen sind dabei nicht nur für die Verbraucher ein Ärgernis, sondern belasten zusätzlich auch die Umwelt durch vermeidbare Treibhausemissionen und Abfälle.

Packgut und Packmittel aus Sicht der Verpackungsdienstleister

Ob fest, flüssig, in pastöser Form oder pulvrig – alle Produkte werden heutzutage verpackt. Das kann manuell oder automatisch, am Packtisch oder an der Verpackungsstraße, in Unternehmen oder im Haushalt erfolgen. Früher wurden zum Beispiel Flüssigkeiten hauptsächlich in Gläsern und Lebensmittel in Pergament verpackt. Heute stehen gerade den Verpackungsdienstleistern eine riesige Auswahl an Packmitteln zur Verfügung. Dabei gilt es, die jeweils richtige Verpackung für ein bestimmtes Produkt zu nutzen.

Je nach Produkt und Intention gibt es dabei hygienische, lebensmittelgerechte und werbetechnische Anforderungen an das jeweilige Packgut. Die Vorgehensweise erschließt sich in diesen Bereichen oftmals schon durch gesetzliche Regelungen. Das ist gerade bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln, pharmazeutischen und chemischen Packgütern oder auch bei der Kennzeichnung von Gefahrstoffen oder Gefahrgütern der Fall.

Alle Verpackungen bzw. Packmittel müssen aber immer unabhängig von den jeweiligen Spezifikationen transportgerecht gestaltet werden. Die Anforderungen an eine transportgerechte Verpackung werden dabei in erster Linie durch insgesamt drei Kriterien bestimmt:

  • die Produktempfindlichkeit
  • die Transportart
  • die Eigenschaften der Packmittel
  • Termingerechter Transport bei einem Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten
Verschiedene Versandkartons mit Klebestreifen

Verpackungsdienstleister müssen hier durch jeweils unterschiedliche Verpackungslösungen aus Karton eine Übereinstimmung in die Wechselbeziehung von Packmittel, Empfindlichkeit der Packgüter und Transportbelastung realisieren. Nur wenn diese Übereinstimmung geschaffen wird, kann ein termingerechter Transport des Packstücks bei einem Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet werden.

Packmittel haben dabei im Grunde genommen die Aufgabe, den Unterschied zwischen tatsächlich auftretender Belastung beim Transport und der Produktempfindlichkeit (ertragbarer Belastung) auszugleichen. Denn sowohl beim Lagern und Zwischenlagern als auch beim Umschlag und Transport ist die Packung klimatischen und mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt.

Setzen Verpackungsdienstleister hier auf die falsche Lösung, kann eine solche Nichtbeachtung der Beanspruchungen zu Transportschäden und damit zu beschädigten oder zerstörten Packmitteln und Packgütern führen. In der Transportkette selbst erweist sich der Güterumschlag als besonders kritischer Punkt. Das beginnt bereits beim Versender bzw. beim ausführenden Verpackungsdienstleister, da es schon in diesem Bereich beim Einpacken der Waren zu einer entsprechenden Beanspruchung kommt.

Versandkartons auf Paletten gestapelt versandbereit

Beanspruchung von Packmittel und Packgut - die relevantesten Ereignisse und Einflüsse:

  • mechanischer Druck
  • Witterungsverhältnisse bzw. Klima
  • Stoßkräfte
  • Feuchtigkeit bzw. Nässe
  • Reibung
  • Vibration
  • Unterdruck

Anforderung an Verpackungsdienstleister: Formschlüssige Verpackungen gestalten

Verpackungsdienstleister müssen hier zwecks Systematisierung von Verpackungen je nach Packgut die jeweiligen Anforderungen durch eine Innen- und Außenverpackung sowie dem am besten kooperierenden Verschluss abbilden. Die Außenverpackung muss dabei inneren und äußeren Kräften (Trägheitskraft, Druck, Feuchtigkeit, etc.) widerstehen. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Pappschachteln, Wellpappschachteln, Faltkartons, Kunststoffsäcke oder Holz- und Aluminiumkisten.

Demgegenüber hat die Innenverpackung die Aufgabe, das Packgut entsprechend der jeweils vorliegenden Empfindlichkeit innerhalb der äußeren Hülle zu stützen, zu fixieren oder zu polstern. Das wird zum Beispiel mit Wellpappezuschnitten, geknülltem Packpapier, Luftpolsterfolie oder auch losem Schüttgut (Styroporflocken, etc.) ermöglicht.

Um eine formschlüssige Einheit aus Packgut, Innenverpackung und Außenverpackung zu erhalten, muss in vielen Fällen dann noch ein passendes Verschlussmittel angebracht werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um Papier- oder Kunststoffklebeband, Klammern oder Umreifungsbänder handeln.

Packgut und Packmittel aus Sicht der Verbraucher

Auch für die Verbraucher ist in erster Linie entscheidend, dass die versendete oder empfangene Ware ohne Qualitätsverlust und unbeschädigt ankommt. Aber gerade in der heutigen Zeit, in der Klimaschutz und Umweltverträglichkeit eine dominierende Rolle spielen, legen sie auf weitere Aspekte großen Wert.

Zum einen muss eine Verpackung zum Packgut passen. Soll zum Beispiel ein wertvolles Präsent verpackt werden, wünschen sich die Verbraucher auch eine entsprechend gestaltete Geschenkverpackung.

Zum anderen achten Verbraucher gezielt auf umweltverträgliche Materialien und Nachhaltigkeit, zum Beispiel in Form von energieeffizienten und ressourcenschonenden Fertigungsprozessen. Besonders hoch im Kurs stehen dabei Verpackungen aus Wellpappe. Diese recycelbare oder sogar kompostierbare Verpackungsform vereint Stabilität und Widerstandsfähigkeit mit Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Auf diese Faktoren achten Verbraucher immer mehr.

Zusammenarbeit von Verpackungsdienstleistern und den Nutzergruppen

Im Hinblick auf den Umgang und vor allen die Entwicklung von Verpackungslösungen spielen die Nutzergruppen dabei eine immer wichtigere Rolle in einem auch technologisch komplexer werdenden Umfeld und einem nahezu kontinuierlichen Innovationsgeschehen. Auf der anderen Seite öffnen sich gerade die Innovations- und Umgangsprozesse für Verbraucher bzw. Nutzer.

Verantwortlich für diese im Grunde genommen beidseitige Öffnung ist zum einen die Digitalisierung. Zum anderen aber ist es dem Umstand geschuldet, dass Verpackungsdienstleister immer stärker auf die Einbindung der Verbraucher setzen. Das ist für die passgenaue Bereitstellung und Entwicklung von Verpackungslösungen mittlerweile unabdingbar. Um das auch in der Praxis umzusetzen und entsprechende Informationen von den Kunden aufzunehmen, greifen die involvierten Unternehmen auf verschiedene Methoden und Vorgehensweisen zurück.

Wichtige Eckpfeiler für die Einbindung der Nutzergruppen:

  • Lead-User-Methode (Integration von Lead-Usern in extra veranstaltete Innovationsworkshops)
  • Community Based Innovation Ansatz (virtuelle, vom Verbraucher initiierte Kunden- bzw. Produktgemeinschaften
  • Ideenwettbewerbe
  • Fokusgruppen (Diskussionsrunden mit Kunden)
  • Quality Function Deployment (Transformation der Kundenanforderung in messbare Produktparameter und technische Spezifikationen)
  • Open Innovation und Social Software (Integration von externen Stakeholdern und Kunden über Social Software)
  • Beschwerdemanagement (Bedürfnisinformation)

Die Kundenkommunikation als Basis für zeitgemäße und zukunftsfähige Verpackungslösungen

Nicht nur die Begrifflichkeiten im Verpackungswesen benötigen eine entsprechende Transparenz, um Missverständnissen zwischen Faltschachtelherstellern, Verpackungsdienstleister und Nutzergruppen zu vermeiden. Vielmehr ist Transparenz in allen Bereichen erforderlich, da sich auf diese Weise Kunden, Multiplikatoren und Stakeholder in die eigenen Prozess- und Entwicklungsplanungen integrieren lassen.

Die Kommunikation mit den einzelnen Nutzergruppen ist hierfür unabdingbar. Das bildet die Basis, um auch in Zukunft die Anforderungen so zu meistern, dass sie auch genau die Bedürfnisse der Nutzer erreichen – und passgenaue Verpackungslösungen zu präsentieren.