VON
Christoph Zumdick
IN
Boden- und Verschlussarten von Versandkartons
Die Bestandteile eines Versandkartons spielen eine entscheidende Rolle beim sicheren Transport von Waren. Dabei stehen die Böden und Verschlüsse der Kartons als wichtige Elemente besonders im Mittelpunkt. Diese müssen stabil und robust genug sein, damit sie das Gewicht der Ware halten und genug Schutz vor einem ungewollten Öffnen bieten können.
Böden – die Grundlage eines Versandkartons
Der Boden eines Versandkartons spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz des Inhalts während des Transports. Er sorgt dafür, dass schwere oder zerbrechliche Gegenstände nicht durch den Karton brechen und somit beschädigt werden. Durch seine Stabilität gewährleistet er einen sicheren Transport – sei es auf dem Weg zu einem Kunden oder innerhalb eines Lagerhauses.
Darüber hinaus dient der Boden auch als Grundlage für das Stapeln von Paketen. Wenn mehrere Kisten übereinandergestapelt werden müssen - sei es in einem Lagerhaus oder im Laderaum eines Lastwagens -, ist es unverzichtbar, dass die Böden stabil genug sind, um das Gewicht zu tragen. Das Material, aus dem die meisten Verpackungen hergestellt werden, ist Wellpappe, da diese leicht und zugleich robust ist.
Steckboden
Der Steckboden ist einer von mehreren Bodenvarianten, um Wellpappe-Kartons sicher zu schließen. Durch das Steckbodensystem lassen sich Waren schnell und unkompliziert verpacken. Die vier Laschen am Boden werden einfach zusammengesteckt, dadurch halten die Laschen sich gegenseitig zusammen. Ein weiterer Vorteil: Versandkartons mit einem solchen Steckmechanismus benötigen keinen zusätzlichen Kleber für die Montage.
Die Ware wird allein durch das Verhaken der vier Laschen gesichert. Zudem ist es möglich, dass der Boden auch wieder geöffnet werden kann, damit der Karton wieder flachliegend gelagert oder erneut verwendet werden kann. Je öfter Kartonagen wiederverwendet werden, desto weniger Müll und Ressourcenverbrauch entsteht.
Automatikböden
Automatikböden für Kartons werden besonders in industriellen Verpackungsbereichen eingesetzt. Durch den Automatikboden und den geklebten Laschen ist eine höhere Belastbarkeit möglich, außerdem können die Kartons nach Maß schneller aufgebaut werden als beispielsweise Steckbodenkartons. Der Boden dieser Versandkartons ist so verklebt, dass beim Aufrichten der Karton automatisch gefaltet wird und durch den praktischen Einrastmechanismus verriegelt bleibt. Dafür ist meist nur eine Handbewegung notwendig und der Versandkarton steht zum Befüllen bereit.
Der Automatikboden wird für verschiedene Branchen und Bereiche eingesetzt – dazu zählen beispielsweise die Kosmetik-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Außerdem sind die Böden ideal zum Befüllen von größeren Verpackungsmengen in kurzer Zeit geeignet. Die Kartons sind für den mehrmaligen Gebrauch gedacht und können nach Gebrauch wieder zusammengefaltet werden. Im flachen Zustand nehmen sie nicht viel Platz weg und lassen sich im Lager optimal aufbewahren.
Klappboden
Der Klappboden ist beispielsweise bei Faltkartons des FEFCO-Typs 0201 zu finden. Diese Art von Faltkartons sind vor allem als Versand-, Lager- und Transportverpackung geeignet. Der Boden des Kartons hat jeweils vier zusammenstoßende Boden- und Deckelklappen, diese werden mithilfe von Klebeband verschlossen. Zuerst werden die Klappen der Breitseite nach innen gefaltet und anschließend die Klappen der Längsseiten. Die auffallend hohe Stabilität des Wellpappe-Kartons schützt die Produkte im Inneren vor äußeren Umwelteinflüssen wie Schmutz, Nässe und Abrieb. Wichtig zu erwähnen: Die Kartonklappen dieser Art können sich nicht wie bei anderen Versandkartonböden verhaken, hier ist eine zusätzliche Verklebung notwendig.
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Verschlüsse – Verpackungen sicher verschließen
Verschlüsse haben bei Versandverpackungen aus Wellpappe ebenfalls eine wichtige Funktion – sie stellen sicher, dass der Karton bis zum Geschäft bzw. bis zum Kunden verschlossen bleibt. Genau wie bei den Versandkarton-Böden gibt es hier verschiedene Verschlussarten. Der Verschluss soll unter anderem ein sicheres Verschließen gewährleisten, eine einfache und verbraucherfreundliche Handhabung bereitstellen und bestenfalls wieder verschließbar sein. Aufgerissene Verpackung erzeugen bei Kunden einen schlechten ersten Eindruck, daher sollte darauf geachtet werden, dass der Verpackungsverschluss stabil genug ist, um auch äußeren Umwelteinflüssen standzuhalten.
Sicherheitslaschen
Es gibt drei unterschiedliche Designs für Sicherheitslaschen:
- Sicherheitslaschen zum Kleben
- Sicherheitslaschen an den Deckelseiten
- Sicherheitslaschen zum Einstecken
Die Sicherheitslaschen zum Kleben gibt es häufiger im Buchversand und werden zum Schutz vor Manipulation angebracht. Das Buch wird von dem Versandkarton umschlossen. Die Sicherheitslaschen werden auf den zwei langen Kartonstreifen geklebt. Dadurch wird verhindert, dass sich eine Seitenlasche beim Transportieren löst und das Buch aus der Verpackung fällt.
Eine weitere Möglichkeit ist das Anbringen von Sicherheitslaschen bei gewöhnlichen Umzugskartons. Bei dem Umzugskarton liegen zwei Deckelteile über zwei Seitenlaschen. Der Nachteil dieser Kartons: Die Deckelteile können leicht angehoben und die Seitenteile anschließend leicht heruntergedrückt werden. Somit ist es möglich ohne größere Beschädigung an den Inhalt der Verpackung zu kommen. Auch unbeabsichtigter Verlust kann auftreten, wenn ein Karton während des Transports gequetscht, gestoßen oder stark deformiert wird. Die Lösung besteht in den Seitenlaschen, welche sowohl am Deckel als auch an den schmalen Seiten befestigt sind und beim Verschließen eingefaltet werden. Damit wird der Zugang blockiert und ein unbeabsichtigter Zugriff verhindert.
Die dritte Möglichkeit ist besonders für Faltschachteln und Klappdeckelschachteln sowie größere Kartons geeignet – es handelt sich um Sicherheitslaschen zum Einstecken. Diese befindet sich gegenläufig an der Einstecklasche, die vom Kartonvorderteil in das Deckenteil gesteckt wird. Die Verpackung lässt sich damit nicht mehr von allein öffnen und verriegelt sozusagen die Verpackung.
Selbstklebestreifen
Versandkartons mit Selbstklebestreifen eignen sich besonders gut für das Versenden von Ware und sind auch für Retouren geeignet. Dank dem Selbstklebeverschluss lässt sich der Karton sicher und schnell verschließen. Die zwei Deckelklappen eines Versandkartons überlappen sich und können neben den Selbstklebestreifen extra mit einem Aufreißstreifen versehen werden. Mit der Aufreißperforation kann der Empfänger des Paketes den Karton leicht öffnen. Wird der Versandkarton erneut verwendet beispielsweise für eine richtig retournierte Rücksendung, können die Klebestreifen äußerst nützlich sein. Dazu wird die Folie von den Klebestreifen abgezogen und die oberen Deckel des Kartons miteinander verklebt. Durch die Selbstklebestreifen ist kein zusätzliches Klebeband notwendig, die Rücksendung in der Originalverpackung wird ebenfalls gewährleistet.
Tragegriff
Kartons mit Tragegriff sind wunderbar für Werbegeschenke, Kleinteile und Broschüren geeignet. Der integrierte Haltegriff ist an der Deckeloberseite befestigt und ist damit ideal für den Transport von kleineren Waren geeignet. Es gibt unterschiedliche Arten von Tragegriffen: entweder der Tragegriff ist bereits im Karton mit integriert (Tragegriffschachteln) oder werden an dem Karton erst später - meist aus einem anderen Material - angebracht. Kartons mit integrierten Tragegriff werden gerne als Messekoffer, für Werbegeschenke oder als Kartonkoffer genutzt und können mit unterschiedlichen Böden (Steckboden, Automatikboden oder Einstecklasche) gekauft werden.
Geschlossen werden die Kartons, indem die seitlichen länglichen Laschen zueinander über den Tragegriff gefaltet werden und die Öffnung dadurch verschließen. Sollen hingegen größere Kartons mit einem Tragegriff versehen werden, sind Lastgriffe und Schwerlastgriffe aus Wellpappe oder aus Kunststoff optimal geeignet. Diese werden am Karton erst später befestigt und sind nicht integriert.
Einstecklasche
Eine Einstecklasche ist eine Verschlussvariante von Wellpappverpackungen. Am Deckel des Kartons befindet sich ein überstehendes Kartonteil – die Einstecklasche. Diese wird in die Innenseite des Kartons geschoben und verschließt damit den Karton. Damit verhindert die Einstecklasche, dass sich der Karton während des Transportes oder bei der Lagerung von allein öffnet. Es ist möglich, dass die Einstecklasche die komplette Seitenbreite des Kartons einnimmt – möglich sind auch mehrere kleine Einstecklaschen oder nur eine kleine Einstecklasche. Durch die Einstecklaschen wird kein zusätzliches Klebematerial benötigt, um den Karton zu verschließen, außerdem ist der Karton mit nur einem Handgriff verschlossen. Die Kartons mit Einstecklasche können außerdem beliebig oft geöffnet und wieder verschlossen werden – die Lasche bleibt intakt und leiert nicht aus.
