Fertigung nach Maß Fertigung nach Maß
Produktion in Rekordzeit Produktion in Rekordzeit
Qualität seit 1961 Qualität seit 1961
Persönliche Kundenberatung Persönliche Kundenberatung

Nicht nur Werbeträger – Welche Informationen können sich auf Produktetiketten finden

Produktetiketten sind ein wichtiger Werbeträger. Gleichzeitig dienen sie dazu, Verbrauchern umfassende und fundierte Produktinformationen zu vermitteln. Ihre Inhalte sind zum Teil gesetzlich vorgeschrieben.


Frau liest Etikett einer Weinflasche

Welche Bedeutung haben Produktetiketten?

Etiketten sind ein wesentlicher Bestandteil der Produktverpackung und damit auch für die Vermarktung von Produkten. Unternehmen nutzen das Produktetikett als Bestandteil ihrer Vermarktungsstrategie. Sie kommunizieren damit ihre Corporate Identity und die Identität der Marke.

Verbraucher treffen ihre Kaufentscheidung auch anhand des ersten Eindrucks von einer Ware, den ihnen das Etikett vermittelt. Gleichzeitig sind Produktetiketten die wichtigste Informationsquelle für Verbraucher, wenn es um objektive und sachliche Produktinformationen geht.

Im Zuge der Einführung der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) Ende 2014 haben die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e.V. (DLG) und das Marktforschungsinstitut ICON Added Value eine Studie zur Lebensmittelkompetenz der Konsumenten und deren Erwartungen an transparente Produktkennzeichnungen durchgeführt.

Die Mehrheit, der über 1.000 Studienteilnehmer, wusste zum Erhebungszeitpunkt nichts von der Einführung der LMIV – die Ergebnisse der Studie sprechen gerade vor diesem Hintergrund eine klare Sprache:

  • Bis zu 77 Prozent der Studienteilnehmer wünschten sich, dass mit Lebensmitteln transparenter umgegangen wird.
  • Leicht verständliche Kennzeichnungen von Lebensmitteln, aber auch geschultes Verkaufspersonal tragen dazu bei, dass Konsumenten sich beim Einkauf von Lebensmitteln sicher fühlen.
  • 68 Prozent der Befragten hielten Informationen direkt am Produkt – also maßgeblich auf dem Etikett – für nützlich. Dagegen fanden lediglich 29 Prozent Produktinformationen hilfreich, die am Point of Sale vermittelt werden.
  • 58 Prozent der Studienteilnehmer bewerteten ihre persönliche Lebensmittelkompetenz als hoch. Die restlichen 42 Prozent fühlten sich nicht sicher, wenn sie Lebensmittel eigenständig beurteilen sollten. Beispielsweise wünschten sie sich exakte Informationen über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, betrachteten die seinerzeit verfügbaren Angaben hierzu als für Laien häufig nicht verständlich.
Infografik - Bedeutung von Produktetiketten

Sieben Jahre nach der Einführung der LMIV sind die Pflichtangaben zu Produkteigenschaften auf den Etiketten eine Selbstverständlichkeit. Den Anforderungen und Wünschen der Verbraucher kommt diese Praxis inklusive der EU-weit einheitlichen Regelung weit entgegen.

Benedikt Schrage

Kundenberater & Verpackungspezialist
Direkter Email-Kontakt
Telefonischer Kontakt

Sie haben Fragen zu unseren Etiketten?

Ich helfe Ihnen gerne persönlich weiter.

Entdecken Sie unsere Etiketten! 

Definition: Pflichtangaben auf Lebensmitteletiketten

Die Pflichtangaben auf Lebensmitteletiketten werden durch die LMVI sowie die daraus abgeleitete deutsche Lebensmittelverordnung geregelt. Die folgenden Informationen sind gesetzlich vorgeschrieben:

  • Bezeichnung des Lebensmittels
  • Zutatenverzeichnis
  • Nettofüllmenge
  • Allergenkennzeichnung
  • Informationen zum Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Anschrift des Herstellers
  • Herkunftskennzeichnung, sofern die Herkunft eines Lebensmittels für eine fundierte Kaufentscheidung wichtig ist. Die Herkunft wesentlicher Zutaten eines Lebensmittels muss angegeben werden, wenn sie aus einem anderen Land als dem Herstellungsland des Endproduktes stammen. Für Fleisch ist grundsätzlich eine Herkunftskennzeichnung vorgesehen.
  • Nährwertkennzeichnung – genereller Brennwert (Energiegehalt) und Angaben zu den Anteilen einzelner Nährstoffgruppen (Fett, Kohlenhydrate, Proteine, Zucker, Salz). Vitamine müssen ausgewiesen werden, sofern ihre Angabe auf der bedruckten Verpackung auch Werbezwecken dient.
  • Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent bei Getränken.
  • Koffein-Warnhinweis bei Produkten, die nicht auf Kaffee oder Tee basieren und eine entsprechende Bezeichnung tragen.
  • Lebensmittelimitate wie beispielsweise Pflanzenfett statt Käse. Imitate müssen in direkter Nähe zum Produktnamen ausgewiesen werden.
  • Anteil raffinierter Öle oder Fette
  • Zusammengefügte Fleisch- und Fischstücke
  • Technisch hergestellte Nanomaterialien
  • Einfrierdatum und Auftauhinweise
  • Falls erforderlich, eine Gebrauchsanleitung zur Verwendung oder Zubereitung eines Lebensmittels

Infografik: Welche Infos gehören auf ein Lebensmitteletikett?

Für die Bezeichnung von Lebensmitteln – beispielsweise für Schokolade oder Käse – gelten zum Teil die Vorgaben spezieller Produktverordnungen. Anderenfalls muss das Lebensmittel auf der Verpackung oder dem Etikett eindeutig beschrieben werden.

Mit dieser sehr umfassenden Kennzeichnungspflicht will der Gesetzgeber sicherstellen, dass Verbrauchern tatsächlich alle Informationen zur Verfügung stehen, die sie brauchen, um sich für oder gegen ein Produkt zu entscheiden.

Die Hersteller von Lebensmitteln sind dazu verpflichtet, alle für ihre Produkte relevanten Informationen auf der Verpackung aufzuführen. In der Praxis betrachten Konsumenten die Angaben zu den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln, Warnhinweise zu Allergenen und anderen potenziell kritischen Substanzen sowie Haltbarkeitsinformationen als besonders wichtig.

Inhaltsstoffe, Allergene, Warnungen

In der Zutatenliste sind alle für die Herstellung eines Lebensmittels verwendeten Zutaten aufzuführen. In der Regel werden sie mit ihren prozentualen Gewichtsanteilen angegeben. Zusatzstoffe werden mit ihrem Klassennamen und/oder ihrer E-Nummer aufgeführt. Als ein Beispiel: Kurkumin kann unter dieser Bezeichnung oder als E100 angegeben werden.

Die LMIV und die deutsche Lebensmittelverordnung schreiben vor, dass insgesamt 14 Stoffe und Erzeugnisse, die besonders häufig zum Auslöser von Allergien oder Unverträglichkeitsreaktionen werden, im Zutatenverzeichnis von Lebensmitteln einzeln aufzuführen sind.

Sie müssen zusätzlich durch ihr Schriftbild oder eine besondere Hintergrundfarbe hervorgehoben werden. Dabei kann es sich um naturbelassene Ausgangsstoffe, aber auch um daraus hergestellte Zwischenprodukte oder für die Produktion eines Lebensmittels erforderliche Hilfsstoffe handeln.

Wichtige potenzielle Allergene sind beispielsweise Gluten, Laktose, Erdnüsse oder Eier. Allergiker und empfindliche Personen erhalten hierdurch eindeutige Hinweise darauf, welche Produkte sie unbedingt vermeiden müssen. Eine Allergen-Kennzeichnung ist auch bei losen Lebensmitteln und in der Gastronomie verpflichtend.

Bei neuartigen Produkten, die in der EU als Lebensmittel zugelassen wurden, kann eine erweiterte Nachweispflicht potenzieller Allergene gelten. Daneben sind für die Hersteller von Lebensmitteln einige weitere Warnhinweise Pflicht. Sie gilt beispielsweise für Koffein, bestimmte Farbstoffe oder Süßholz-haltige Produkte.

Mann beim Einkaufen, welcher Lebensmitteletikett durchliest

Produkte mit erhöhtem Koffeingehalt sind für Kinder, Schwangere und stillende Mütter nur bedingt geeignet. Sogenannte Azo-Farbstoffe können zu Veränderungen von Aufmerksamkeit und Aktivität bei Kindern führen. Bestimmte in Süßholz enthaltene Substanzen wirken blutdrucksteigernd.

Ebenso müssen Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten, gekennzeichnet werden. Ausgenommen davon sind allerdings Produkte von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden.

Infos zur Haltbarkeit

Alle verpackten Lebensmittel, die in Deutschland in den Handel kommen, müssen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen werden. Es bezeichnet das Datum, bis zu dem sich das Produkt mindestens lagern und ohne Einschränkungen seiner spezifischen Eigenschaften verzehren lässt.

Es muss auf dem Produktetikett oder der Verpackung von Lebensmitteln angegeben werden. Besondere Anforderungen an die Lagerung sind zusammen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum anzugeben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Herstellergarantie. Einwandfreie Lebensmittel können nach seinem Ablauf meist noch bedenkenlos verwendet werden.

Nach einer entsprechenden Umetikettierung dürfen sie auch weiterhin im Handel angeboten werden. Davon zu unterscheiden ist das Verbrauchsdatum bei besonders empfindlichen Produkten wie Hackfleisch oder frischem Fisch. Nach seinem Ablauf darf das betreffende Erzeugnis nicht mehr verkauft werden. Ebenso ist es dringend angeraten, auf den privaten Verbrauch solcher Produkte zu verzichten.

Infos zum Hersteller

Auf den Verpackungen von Lebensmitteln, aber auch anderer Produkte sind grundsätzlich der Name und die Anschrift des Herstellers anzugeben. Ausnahmeregelungen gelten für Erzeugnisse aus Drittstaaten – in diesem Fall ist die Angabe der Daten des EU-Importeurs verpflichtend.



Infos zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Tierwohl

Für viele Konsumenten spielen Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Tierwohl eine wachsende Rolle bei ihrer Kaufentscheidung. Verpflichtend sind weiterführende Informationen hierzu auf Lebensmitteln bisher nicht.

Frau mit einer Tüte natürlicher Lebensmittel in der Hand

Durch freiwillige Angaben können sich Unternehmen bei ihren Zielgruppen und in ihrer gesellschaftlichen Reputation jedoch als verantwortungsbewusste Produzenten profilieren. Aus der Perspektive der Verbraucher ist hiermit ein zusätzlicher Qualitätsausweis verbunden.

Viele Hersteller entscheiden sich aus diesem Grund dafür, ihre Produkte von unabhängigen Stellen zertifizieren zu lassen und ein entsprechendes Gütesiegel zu erwerben.

Gütesiegel

Auch die Gütesiegel von Lebensmitteln werden auf der Verpackung und dort in der Regel auf den Produktetiketten ausgewiesen. Relevante Gütesiegel für die Lebensmittelbranche und die Gastronomie sind:

Das EU-Biosiegel:

Das EU-Biosiegel muss auf allen verpackten und in der EU hergestellten Bio-Produkten angebracht werden. Kriterien für seine Verleihung sind der Verzicht auf chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel, die Verwendung biologisch angebauter Futtermittel, der Verzicht auf Antibiotika sowie die Vermeidung von Überdüngung. Hersteller, die das EU-Biosiegel erhalten wollen, müssen diese Kriterien zu 95 Prozent erfüllen. Daneben gibt es in den EU-Ländern auch nationale Bio-Gütesiegel. Die Kriterien für den Erhalt des deutschen Bio-Siegels und des EU-Biosiegels sind identisch.

EU-Biosiegel
Bioland Siegel / Naturland Siegel

Bioland- und Naturland-Siegel:

Die Anforderungen für den Erhalt des Bioland- oder des Naturland-Siegels sind höher als für das allgemeine Bio-Siegel. Die Inhaltsstoffe von Bioland-Produkten müssen zu 100 Prozent aus zertifizierten Bio-Betrieben stammen. Außerdem müssen Hersteller strenge Auflagen für Tierhaltung und Tiertransporte erfüllen.

Fair Trade:

Das Fair-Trade-Siegel existiert seit den frühen 1990er Jahren. Es weist sozialverträgliche und umweltfreundliche Herstellungsbedingungen für Produkte aus dem globalen Süden aus.

Fairtrade Siegel
Marine Stewardship Council Siegel

Marine Stewardship Council (MSC):

Das MSC-Siegel steht für eine umweltfreundliche und verantwortungsbewusste Fischerei. Die Standards dafür werden nach wissenschaftlichen Kriterien aufgestellt.

V-Label:

Das V-Label gibt es in zwei Varianten für vegetarische und vegane Erzeugnisse. Vegetarische Produkte können Erzeugnisse von lebenden Tieren wie beispielsweise Eier, Honig oder Milch enthalten. Vegane Produkte sind zu 100 Prozent frei von tierischen Inhaltsstoffen.

Vegan / vegetarisch Label

Fazit

Produktetiketten sind wichtige Informationsmedien für Konsumenten. Durch die gesetzlichen Vorgaben zu den Pflichtangaben auf Etiketten erhalten Verbraucher alle Informationen, die sie für eine fundierte Kaufentscheidung brauchen.

In der Praxis gewinnen auch freiwillig erworbene Zertifikate und Gütesiegel – beispielsweise zu Bio-Qualität oder Fair Trade – immer stärker an Bedeutung. Für Konsumenten sind sie ein zusätzlicher Qualitätsausweis. Hersteller können Gütesiegel als Bestandteil ihrer Vermarktungsstrategien nutzen.

FAQ

  1. Warum sind Produktetiketten wichtig?
    Produktetiketten sind zum einen ein wirkungsvolles Vermarktungsinstrument. Verbraucher gewinnen durch das Etikett einen ersten Eindruck von Produkten, die sie interessieren. Zum anderen sind sie ein wichtiges Informationsmedium für Konsumenten. Ihre Inhalte sind zum Teil gesetzlich vorgeschrieben.

  2. Welche Bedeutung hat die LMIV?
    Die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) ist im Dezember 2014 in Kraft getreten. Sie regelt, welche Produktinformationen auf den Verpackungen oder Etiketten von Lebensmitteln zwingend aufgeführt werden müssen und bildet die Grundlage entsprechender nationaler Gesetze. Der Gesetzgeber will damit maximale Transparenz im Hinblick auf den Umgang mit Lebensmitteln erreichen.

  3. Warum sollten Hersteller für ihre Lebensmittel ein unabhängiges Zertifikat erwerben?
    Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Tierwohl gewinnen aus der Perspektive der Verbraucher immer stärker an Bedeutung. Hersteller profilieren sich mit unabhängigen Zertifizierungen und Gütesiegeln als verantwortungsbewusste Produzenten. Sie unterstützen damit eine hohe Verbraucherakzeptanz und ihren Markterfolg.