Die Qualitätsmerkmale von Faltschachtelkartons und ihre Bedeutung für den Produktschutz und das Marketing

Faltschachtelkartons zählen zu den Klassikern im Bereich der Verpackungslösungen. Sie sind nicht nur praktisch und leicht, sondern auch äußerst anpassungsfähig und dadurch vielseitig nutzbar. Da sie aus erneuerbaren natürlichen Materialien bestehen und eine hohe Recycling-Fähigkeit besitzen, sind sie außerdem besonders nachhaltig. Damit ein Faltschachtelkarton als Verpackung funktioniert, muss er allerdings in mehrfacher Hinsicht eine hohe Qualität aufweisen.

Definition: Was genau sind Faltschachteln?

Faltschachtelkartons, oft auch kurz als Faltschachteln bezeichnet, sind industriell vorgefertigte Pappbehälter. Ihren Namen verdanken sie dem Umstand, dass sie vom Hersteller platzsparend an das verarbeitende Unternehmen geliefert und dort maschinell oder mit wenigen Handgriffen zur Schachtel aufgefaltet werden. Die exakte Bauform der Kartons wird meist durch den FEFCO-ESBO-Code, einen weltweiten Standard bei der Produktion von Verpackungsmitteln aus Well- und Vollpappe, vorgegeben. Die bekannteste Variante der Faltschachtel ist mit FEFCO 0201 codiert.

Hierbei handelt es sich um einen Standardfaltkarton mit Boden- und Deckelinnenklappen sowie mittig stoßenden Boden- und Deckelaußenklappen. Weitere gebräuchliche Arten sind:

Ein anderer gängiger Standard ist der alphanumerisch aufgebaute ECMA-Code der European Carton Makers Association. Dieser bezieht sich jedoch ausschließlich auf Faltschachteln aus Vollpappe.

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Woraus bestehen Faltschachtelkartons?

Faltschachteln werden aus Karton, Vollpappe oder Wellpappe hergestellt. Welches Material zur Anwendung kommt, richtet sich nach dem vorgesehenen Einsatzzweck. Der Unterschied zwischen Karton und Vollpappe liegt im Quadratmetergewicht. Karton ist 150 bis 600 g/m² schwer, während von Pappe erst ab einem Gewicht von 225 g/m² die Rede ist.

Typische Kartonarten für Faltschachteln sind:

• GC1 (Chromokarton aus Frischfasern, weiße Vorder- und Rückseite),
• GC2 (Chromokarton aus Frischfasern, weiße Vorder- und naturfarbene Rückseite),
• GZ (Zellstoffkarton aus reiner Zellulose, hochweiße Vorder- und Rückseite) sowie
• Naturkarton (brauner Karton aus Vollpappe, enthält Recyclingfasern).

Vollpappe bietet überall dort Vorteile, wo robuste, individuelle bedruckte Verpackungen benötigt werden. Wellpappkartons eignen sich hingegen optimal, um zerbrechliche und schwere Güter zu schützen. Die Anzahl der Wellenschichten entscheidet darüber, welches Maß an Belastung ein Faltschachtelkarton aushält. Wichtig sind vor allem die Berstfestigkeit, der Durchstoßwiderstand, der Kantenstauchwiderstand und die Stapelbelastbarkeit.

Warum muss der Faltschachtelkarton zum Inhalt passen?

Eine Faltschachtel kann ihren Zweck nur dann erfüllen, wenn sie optimal auf diesen abgestimmt ist. Einerseits muss der Karton groß genug sein, um den Inhalt und gegebenenfalls Packmaterial aufnehmen zu können, andererseits verursacht eine übergroße Box unnötige Material- und Transportkosten. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Wandstärke, von der die Widerstandsfähigkeit gegen von innen und von außen wirkende Druck- und Durchstoßkräfte abhängt.

Außerdem ist die Tragkraft relevant, die darüber entscheidet, wie schwer der Inhalt sein darf. Funktionieren Standardkartons nicht, wird eine passende Faltschachtel per CAD-Programm am Computer entwickelt. Auch das Stanzwerkzeug wird am CAD-System erstellt. Die industrielle Herstellung der Faltschachteln läuft in mehreren Schritten ab. Am Anfang steht das Bedrucken der als Ausgangsmaterial dienenden Kartonbögen.

Diese werden anschließend gestanzt, Rand- und Zwischenabfälle ausgebrochen und die verschiedenen Aufbaueinheiten in Nutzentrennstationen abgestapelt. Mithilfe einer Faltschachtelklebemaschine werden die Zuschnitte so weit gefaltet und verklebt, dass noch eine flache Auslieferung möglich ist.

Welche Vorteile bieten Faltschachteln?

Faltschachtelkartons erfüllen sämtliche Anforderungen, die heute an moderne Verpackunglösungen gestellt werden. Sie gewährleisten, dass ihr Inhalt sicher und unbeschadet zum Empfänger gelangt, und dienen zugleich als Markenträger und Kommunikationskanal.

Einer der größten Pluspunkte der Faltschachtel besteht darin, dass sie in Form und Funktion sehr individuell ist.

Das ermöglicht eine optimale Anpassung an den jeweiligen Inhalt. Zum einen bedeutet sein niedriges Gewicht geringere Schadstoffemissionen beim Transport.

Zum anderen besteht er aus nachwachsenden Rohstoffen und ist vollständig und uneingeschränkt recycelbar. Gesammelte und entsorgte Kartons sind kein Abfall, sondern ein wertvoller Ausgangsstoff für neue Papier-, Karton- und Pappe-Produkte. Biologisch intakte Fasern können diesen Kreislauf bis zu 25 Mal durchlaufen.

Wie wird Qualität in der Produktion von Faltkartons erreicht?

Die Qualität von Faltschachteln wird nicht zuletzt durch die Güte der als Ausgangsmaterial dienenden Kartonbögen bestimmt. Einen wichtigen Ansatzpunkt hierfür bietet die Technische Richtlinie Qualitätsmerkmale für Faltschachtelkarton, die vom Fachverband Faltschachtel-Industrie (FFI) und der Vereinigung Maschinenkarton im Verband Deutscher Papierfabriken e. V. (VMK) aufgestellt wurde. Sie beinhaltet sowohl technische Parameter als auch Liefermengentoleranzen und dient als Maßstab für die Herstellung, Belieferung, Annahme und Verarbeitung der Bögen. Ihr Ziel besteht in der grundsätzlichen Supply-Chain-Optimierung und der Reduzierung von Fehlproduktionen und Reklamationen.

Die Richtlinie hat lediglich Empfehlungscharakter. Für ihre Gültigkeit zwischen Geschäftspartnern bedarf es der Bezugnahme im jeweiligen (Einzel-)Kauf- oder Rahmenvertrag. Neben den Rohmaterialien hat auch die Produktion selbst Einfluss auf die Qualität von Faltkartons. Unter anderem kommt es darauf an, ob:

Welche Rolle spielt die Qualität des Faltkartons bei der Erfüllung seiner Aufgaben?

Ein qualitativ hochwertiger Faltschachtelkarton ist ein echtes Multitalent. Er sorgt für den Produktschutz, liefert notwendige Informationen über seinen Inhalt und ist darüber hinaus ein wichtiges Marketinginstrument. Für eine qualitätsbewusste Fertigung dieser Verpackungslösung sind daher vor allem der Gebrauchswert und der Marketing- und Verkaufseffekt von Bedeutung. Der Gebrauchswert einer Faltschachtel wird insbesondere von der Fähigkeit bestimmt, ihren Inhalt auf seinem Weg vom Absender zum Empfänger zu schützen.

Hinzu kommen weitere Faktoren wie die Lagerfähigkeit, die Stapelfestigkeit, die Schutzfunktion gegen Stöße sowie die Wiederverwendbarkeit. In seiner Funktion als Schutzmantel für das darin befindliche Produkt vermittelt der Faltkarton dem Kunden außerdem einen Eindruck von dessen Qualität.

Wirkt die Verpackung billig, kann dies die mangelnde Wertigkeit des Inhalts suggerieren und sich damit negativ auf die Verkäuflichkeit auswirken. Positiv beeinflussen können Sie den Marketing- und Verkaufseffekt schon bei der Wahl des Ausgangsmaterials, weil davon unter anderem die Haptik und die erreichbare Druckqualität abhängen.

Wie lässt sich die verkaufsfördernde Wirkung von Faltschachteln steigern?

Um am Point of Sale herauszustechen und Kaufimpulse auszulösen, sollte ein Faltschachtelkarton ein gut durchdachtes, ganzheitliches Verpackungsdesign aufweisen. Dieses umfasst verschiedene Faktoren wie:

Wichtig ist, dass der Faltschachtelkarton die Kunden auf emotionaler Ebene anspricht. Wie genau das geschieht, richtet sich in erster Linie nach der Art des Produktes und nach dessen Wert. Je teurer und hochwertiger der Inhalt ist, desto mehr Aufwand sollten Sie in die Verpackung stecken. Eine besonders große Rolle spielt die Optik der Faltschachtel, die häufig schon innerhalb von Millisekunden über Kauf oder Nichtkauf entscheidet.

Doch auch die Haptik und der Geruch sind nicht zu vernachlässigen. Ein Faltschachtelkarton, der sich in der Hand nicht gut anfühlt, landet ebenso schnell wieder im Regal wie einer, der unangenehm riecht.