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Basic-Wissen Verpackung: zwischen Produktsicherheit und Marketing - Was ist eine Primärverpackung?

Zusammenfassung:

Der Magazinartikel von Labelprint24 erklärt das Konzept der Primärverpckung im Zusammenhang mit Produktsicherheit und Marketing. Eine Primärverpackung ist eine Verkaufsverpackung, welche im direktem Kontakt zum Produkt steht. Dies können zum Beispiel Faltschachteln oder auch Beutelverpackungen sein. Es werden hier verschiedene Materialien beschrieben und die Bedeutung einer professionellen Gestaltung und Produktion betont.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Schutz des Produkts vor Verunreinigungen und Beschädigungen 
  • Kommunikation von Produktinformationen
  • Markenpräsentation und Wiedererkennungswert
  • erleichterte Handhabung
  • effektives Marketinginstrument für die Produktpromotion

Was ist eine Primärverpackung?

Laut den Experten des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML handelt es sich bei einer Primärverpackung um„eine Verpackung" , die vom Verbraucher als Verkaufseinheit angesehen wird“. Sie ist damit eine Verkaufsverpackung: Die Verbraucher können damit die gekauften Produkte sicher nach Hause transportieren oder die Ware entsprechend lagern.

Primärverpackung für Bleistifte

Schon anhand dieser recht kurzen Beschreibung lässt sich erkennen, dass eine Primärverpackung ein äußerst anspruchsvolles Verpackungsprodukt ist. Immerhin übernimmt sie Verantwortung für das Packgut und dessen Unversehrtheit. Gleichzeitig richtet sie sich an den Kunden und ist somit weit mehr als eine einfache Schutzhülle.

Tatsächlich erfüllt sie in der Regel verschiedene Aufgaben – und muss dabei oft lebenswichtige Vorgaben berücksichtigen.

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Primärverpackungen und ihr Aufgabenspektrum

Letztendlich leiten sich alle Anforderungen an eine Primärverpackung – Materialeigenschaften, Materialauswahl, Form und (äußere) Gestaltung – von ihrem direkten Kontakt mit dem jeweiligen Produkt ab. Das ist zugleich der grundsätzliche Unterschied zu Sekundärverpackungen. Diese sind zwar als Umverpackung für ähnliche Aufgaben bestimmt (vor allem im Hinblick auf die Schutzfunktion), kommen aber mit den Produkten nicht in Kontakt.


Produktsicherheit als oberste Priorität

Weil Primärverpackungen so nah dran sind am Produkt, lautet die wichtigste Aufgabe: Der Inhalt muss sicher sein. Es gilt, das Packgut so gut wie möglich zu isolieren und zu schützen, damit seine spezifischen Eigenschaften erhalten bleiben. Und das ab dem Zeitpunkt des Verpackens bis zum endgültigen Verbrauch.

Dazu muss die Primärverpackung ihrerseits die passenden Eigenschaften aufweisen. Das ist in erster Linie eine Frage der Materialauswahl. Sie wird auf die Erfordernisse des Packguts abgestimmt, und zwar in mehrfacher Hinsicht:

  • Das Verpackungsmaterial schützt das Produkt vor äußeren Einflüssen, von Feuchtigkeit, Schmutz über Sauerstoff bis hin zu mechanischen Belastungen beim Lagern oder beim Transport.
  • Umgekehrt soll das Produkt oder bestimmte Inhaltsstoffe nicht durch die Barriereschicht nach außen gelangen. Lösungsmittel sind hierfür eines von vielen klassischen Beispielen.
  • Wechselwirkungen zwischen Verpackung und Produkt sind zu vermeiden. Denn das hochwertige Verpackungsmaterial darf seinerseits keine Partikel oder Stoffe an das Packgut abgeben. Additive wie Weichmacher, Stabilisatoren, Farbstoffe u. ä. müssen an einer Migration in das verpackte Produkt gehindert werden.
Produktsicherheit als oberste Priorität bei Primärverpackung

Welches Material am besten für eine Primärverpackung geeignet ist, hängt immer vom jeweiligen Produkt ab. Die Anforderungen unterscheiden sich dahingehend ganz erheblich.

Effektive Produktpräsentation von mymuesli

Effektive Produktpräsentation

Primärverpackungen pflegen nicht nur engen Kontakt zum Produkt, sondern auch zum Kunden. Die kurze Definition des Fraunhofer IML hat auf die Funktion als Verkaufsverpackung bereits hingewiesen, denn so nehmen die Verbraucher sie wahr.

Die Voraussetzung hierfür ist wiederum: eine Verpackung, die auffällt. Das gilt insbesondere für den Einzelhandel, wo die Konkurrenz am Point of Sale groß und vielfältig ist. Eine gute Primärverpackung schafft es, die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen, indem sie

  • die Attraktivität des Produkts in den Vordergrund stellt und
  • einen Wiedererkennungswert für die Marke bietet.
Dieser Aufgabenbereich umfasst also Marketing und Branding gleichermaßen. Die Gestaltung der Primärverpackung beeinflusst in diesem Zusammenhang nicht nur die einzelne Kaufentscheidung. Sie trägt langfristig auch zu Markenvertrauen und Kundenbindung bei.

Entsprechend wichtig ist die Gestaltbarkeit der Verkaufsverpackung. Individuelles Bedrucken, hochwertige Veredelungen, maßgeschneiderte Verpackungsgrößen – Möglichkeiten für einzigartige Verpackungen gibt es in jedem Fall zahlreiche.


Verständliche Produktinformationen für eine informierte Kaufentscheidung

Ausführliche Erläuterungen und Hinweise zum Produkt finden sich in vielen Fällen im Beipackzettel oder einer beigelegten Anleitung. Viele wichtige Hinweise müssen aber für die Kunden auf den ersten Blick erkennbar sein.

Das gilt zum Beispiel für Lebensmittel, die nach einer EU-weit einheitlichen Vorgabe gekennzeichnet sein müssen. Die Lebensmittel-Informationsverordnung der EU schreibt als Pflichtangaben unter anderem vor:

  • 01 die Bezeichnung des Lebensmittels,
  • 02 das Verzeichnis der Zutaten mit den enthaltenen Allergenen,
  • 03 die Nährwertkennzeichnung,
  • 04 das Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum,
  • 05 die Nettofüllmenge sowie
  • 06 die Firmenanschrift.
Produkt Informationen auf einem Etikett

Ähnliche Vorgaben bestehen auch für andere Produktgruppen. Die verpflichtenden Angaben müssen gut lesbar auf der Verpackung abgedruckt sein. Daher ist die Primärverpackung – neben ihren anderen Aufgaben – ein wichtiger Informationsträger.

ISO 15378 für Primärverpackungen für Arzneimittel

Arzneimittel und Medizinprodukte stellen besondere Anforderungen an die Qualität und Sicherheit von Primärpackmitteln. Denn diese gewährleisten die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Medikamenten.

Deshalb ist Glas ein nach wie vor sehr verbreitetes Packmittel für Arzneimittel, allerdings ist es nicht für jeden Zweck geeignet. Mehrkomponentensysteme wie Fertigspritzen bestehen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien, von denen keines eine Wechselwirkung mit dem Wirkstoff haben darf.

Hersteller können Ihre Primärverpackungen für medizinische Produkte daher nach der ISO 15378 zertifizieren lassen. Mit dieser Norm wird der Nachweis erbracht, dass die Produktion einem umfassenden Qualitätsmanagement und den Vorgaben der Guten Herstellungspraxis unterliegen.

Wie wähle ich die richtige Primärverpackung aus?

Wie oben erwähnt, gibt das jeweilige Produkt bereits eine bestimmte Richtung für die Primärverpackung und ihre Eigenschaften vor. Das Packgut ist aber nicht der einzige Faktor, den es bei der Auswahl von Verpackung und Verpackungsmaterial zu berücksichtigen gilt.

Anforderungen des Produkts an die Primärverpackung

Welche Anforderungen stellt das Produkt?

Damit die Verpackung die notwendigen Barriereeigenschaften vorweist, um den optimalen Zustand der Ware zu gewährleisten, müssen einige Fragen beantwortet werden:

  • Ist das Produkt lichtempfindlich und braucht deshalb besonderen Schutz gegen UV-Einstrahlung?
  • Ist das Produkt feuchtigkeitsempfindlich? Unter diesen Umständen scheiden viele Verpackungen aus Papier, Karton oder Pappe womöglich als Option aus.
  • Ist mit Wechselwirkungen zu rechnen? Können beispielsweise gesundheits- oder umweltschädliche Stoffe entweichen?

Alle diese Fragen drehen sich letztendlich um den Schutz- und Sicherheitsaspekt einer Primärverpackung. 

Wie verhält sich die Primärverpackung im Abpackprozess?

Zu den Produktanforderungen kommen die technischen Ansprüche. Das betrifft insbesondere den Prozess des Abpackens und Befüllens. Denn hier kommt es auf Präzision und Effizienz an – und das bedeutet möglichst hohe Geschwindigkeiten.

Je besser sich eine Verpackung verarbeiten lässt, desto mehr trägt sie zu schnellen Abläufen beim Abpacken und Befüllen bei. Das ist für maschinelle Prozesse ebenso von Bedeutung wie für manuelle. Im Optimalfall lassen sich also selbst aufwendige Verschlusssysteme mit geringem Aufwand realisieren.

Zusammenfalten einer Faltschachtel als Primärverpackung
Marketing durch Primärverpackung

Welchen Beitrag kann die Primärverpackung zum Marketing leisten?

Für den Einsatz als Marketinginstrument sind vielfältige Gestaltungsoptionen und einzigartige Designs ein absolutes Muss – nur so hebt sich die Verpackung von der Konkurrenz ab und erreicht den Kunden.

Beim Design spielen mehrere Faktoren eine Rolle, es geht dabei nicht allein um die Optik – jedenfalls nicht allein im Sinne eines auffälligen Logos und angesagter Farben. Die zentrale Frage lautet vielmehr: Wie passen Verpackung und Produkt zusammen?

Diese Frage beinhaltet verschiedene Aspekte. Teure und hochwertige Produkte beispielsweise sollten Kunden schon an ihrer Verkaufsverpackung erkennen – etwa durch Veredelungen oder Metallic-Elemente. Zu Naturprodukten passt ein solcher Aufwand wiederum nicht, die Verpackung kann den Bezug zum Inhalt jedoch direkt über das Material (Recyclingkarton, Naturkarton oder Graskarton) herstellen.

Selbstverständlich ist der Wiedererkennungswert einer Verkaufsverpackung nicht zu unterschätzen. Ein eingängiges Design, das den Kunden in Erinnerung bleibt, ist daher absolut notwendig – und zwar unabhängig vom Produkt.

Die besten Materialien für Primärverpackungen

Weil mit ihnen verschiedenste Produkte aus ganz unterschiedlichen Branchen verpackt werden, ist die Vielfalt an Primärverpackungen entsprechend groß. Schon der Gang durch den Supermarkt zeigt, wie viele verschiedene Verkaufsverpackungen es zwischen Obst- und Getränkeabteilung gibt: von der Pappschale für Äpfel über den Tetra Pak für Milch bis zu den Gläsern für Marmelade oder PET-Flaschen für Softgetränke.

Die am häufigsten verwendeten Materialien für Primärverpackungen sind:

  • Papier und Karton
    Diese Verpackungsmaterialien bieten sich vor allem für Nonfood-Produkte an. Ausgeschlossen ist die Verwendung für Lebensmittel jedoch nicht – wie Pizza- oder Tortenkartons beweisen. Faltschachteln in ihren verschiedenen Varianten sind ebenso als Verkaufsverpackung geeignet.
  • Glas
    Für Glasbehältnisse gibt es als Primärverpackung breite Verwendungsmöglichkeiten. Als Flasche, Tiegel oder Einmachglas schützt Glas so ziemlich alles – von Getränken über Marmeladen bis hin zu Kosmetika und Arzneimitteln
  • Metall
    Verpackungen aus Metall werden hauptsächlich für Konserven und Getränkedosen verwendet, aber sie sind auch als Verbundstoff, wie Aluminiumfolie, weit verbreitet.

Faltschachtel und Glasbehälter als Primär- und Sekundärverpackung
Kunststofftuben befüllt mit Duschgel
  • Kunststoff
    Kunststoffverpackungen sind sehr flexibel und können so problemlos in verschieden Formen gebracht werden, von Folien bis hin zu Tuben und Beutelverpackungen. Sie bieten zudem einen robusten Schutz vor äußeren Einflüssen für nahezu jedes Produkt. Durch unterschiedliche Zusammensetzungen können die Eigenschaften der Verpackungen entsprechend den Anforderungen spezifischer Produkte angepasst werden.
  • Verbundstoffe
    Die Verbindung von Kunststoff und Papier wird zum Beispiel oft verwendet, um die Widerstandsfähigkeit von Pappverpackungen zu erhöhen. Pappdosen etwa eignen sich durch eine dünne Innenbeschichtung auch für Lebensmittel. Ansonsten finden sich Verbundstoffe häufig in Tetra Pak-Verpackungen für Getränke und andere Flüssigkeiten.

Primärverpackungen für Lebensmittel

Verpackungen, die für Lebensmittel genutzt werden, müssen besonders strenge Vorgaben erfüllen. Als sogenannte Lebensmittelbedarfsgegenstände unterliegen sie Sicherheitsanforderungen auf nationaler wie auf europäischer Ebene.

In der deutschen Gesetzgebung sind unter anderem das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch sowie die Bedarfsgegenständeverordnung maßgeblich. Die EU-Regelungen betreffen unter anderem Materialien und Gegenstände für den Kontakt mit Lebensmitteln im Allgemeinen (Verordnung (EG) Nr. 1935/2004) sowie die Gute Herstellungspraxis ( GMP ) (Verordnung (EG) Nr. 2023/2006).

Dazu bestehen eine Reihe von materialspezifischen Richtlinien, etwa für Lebensmittelbedarfsgegenstände

  • aus Kunststoffen (Verordnung [EU] Nr. 10/2011),
  • aus recyceltem Kunststoff (Verordnung [EG] Nr. 282/2008) oder
  • aus Keramik (Richtlinie 84/500/EWG).
Trotz der umfangreichen Rechtsvorschriften gibt es noch längst nicht für alle Formen von Lebensmittelbedarfsgegenständen spezifische Regelungen. In solchen Fällen sind die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) die maßgebliche Orientierungshilfe.

Es handelt sich dabei zwar nicht um bindende Rechtsnormen. Aber für Papier, Karton, Pappe, Gummi oder Silikon sind die Einschätzungen der gesundheitlichen Unbedenklichkeit eine technisch aktuelle und wissenschaftlich fundierte Grundlage.